Die Diskussion um Arbeitszeitverkürzung gewinnt weltweit an Bedeutung. Vorreiter ist Island: Ein Feldversuch ab 2014 in Reykjavík führte zur Einführung einer 35- bis 36-Stunden-Woche im öffentlichen Dienst und später zu neuen Tarifregelungen. Die Versuche verbesserten das Wohlbefinden der Beschäftigten, ohne die Servicequalität zu beeinträchtigen, und dienten als Ausgangspunkt für weitere kollektive Arbeitszeitverkürzungen. Heute kann die Mehrheit der isländischen Beschäftigten ihre Arbeitszeit reduzieren – Island gilt damit als europäischer und weltweiter Vorreiter.
Hier den ganzen Bericht lesen: https://www.rosalux.de/publikation/id/53232/islands-weg-zu-einer-kuerzeren-arbeitswoche
Der Bericht der Rosa-Luxemburg-Stiftung analysiert das größte Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche weltweit, das von Juni bis Dezember 2022 im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde. An dem Versuch nahmen 61 Unternehmen mit rund 2.900 Beschäftigten teil. Das Modell basierte auf dem sogenannten „100-80-100“-Prinzip: 100 % Bezahlung, 80 % Arbeitszeit und 100 % Leistung.Die Ergebnisse waren überwältigend positiv: 92 % der teilnehmenden Unternehmen gaben an, die Vier-Tage-Woche fortführen zu wollen, 96 % der Beschäftigten berichteten von weniger Stress, 71 % erlebten ein geringeres Burnout-Niveau, und auch Schlafprobleme sowie Angstzustände gingen zurück. Die Produktivität blieb stabil oder stieg sogar an. Einige Unternehmen berichteten von verbesserten Arbeitsabläufen und höherer Mitarbeiterbindung. Der Erfolg des Projekts hat das Potenzial, die Diskussion über Arbeitszeitverkürzung in Großbritannien und darüber hinaus zu beeinflussen. Die vollständige Studie ist hier als PDF verfügbar.