Die BAuA warnt in ihrer aktuellen Stellungnahme vor den gesundheitlichen Gefahren langer Arbeitszeiten. Bereits ab 40 Wochenstunden steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und psychische Belastungen. Verkürzte Ruhezeiten verschärfen diese Risiken zusätzlich, indem sie Schlafqualität und Erholung beeinträchtigen. Auch ausgefallene Pausen erhöhen die Gefahr von Unfällen und gesundheitlichen Beschwerden. Für eine nachhaltige Arbeitsgestaltung empfiehlt die BAuA daher die Einhaltung gesetzlicher Arbeitszeitregelungen, ausreichende Ruhezeiten und regelmäßige Pausen. Die Publikation betont die Bedeutung einer menschengerechten Arbeitszeitgestaltung für die langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Die Stellungnahme rät auch von einer Aufweichung der täglichen Höchstarbeitszeit ab, die aktuellen Regelungen würde bereits jetzt genug Flexibilität erlauben.
Schriftliche Stellungnahme der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zur öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestag am 09.10.2023: "Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu Arbeitszeiterfassung, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit"
Wie viel Zeit eine Krankenpflegerin für einen Kranken aufwenden darf, wird von wirtschaftlichen Kriterien bestimmt. Das bedeutet: Zuwendung im Minutentakt. Bald sollen Geschäfte rund um die Uhr geöffnet, Nacht- und Wochenendarbeit die Regel werden, und zwar nicht nur in Krankenhäusern, Verkehrsbetrieben und Theatern, sondern auch, um Autos oder Möbel zu produzieren.
Entgegen dem ökonomischen Trend der flexiblen Allverfügbarkeit des Menschen brauchen wir selbstbestimmte Zeit. Zeit, um die physischen und psychischen Belastungen der Arbeit abbauen zu können, Zeit um zu entspannen, Zeit für andere Menschen: für Kinder, PartnerInnen und Freunde, für Menschen in der Nachbarschaft, Eltern und alte Menschen, die einen Anspruch auf Solidarität haben, Zeit für soziales Engagement, für gesellschaftlich notwendige Arbeit, die wir für unser Gemeinwesen leisten.
Die Brüder aus dem Bremer Märchen der sieben Faulen wurden verschrien, weil Sie gelernt hatten, ihre Arbeit effizienter zu gestalten, sodass sie sich Zeit für Müßiggang leisten konnten.
Deshalb setzen wir uns für eine Umverteilung von Arbeit zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, für partnerschaftliche Lebenschancen und für Zukunftsperspektiven junger Menschen ein. Kürzere Arbeitszeit fördert auch die Gesundheit der Beschäftigten.
Das Ziel Gute Arbeit wird auch im stets aktualisierten DGB-Index verfolgt. Das Jahrbuch 2017 weist zudem einige Artikel über Gute Arbeitszeit auf.
Ver.di hat zum Thema Innovation und Gute Arbeit eine neue Website gelauncht. Hier stehen die wichtigsten Neuigkeiten zu neuen Arbeitsmodellen sowie Studien und Artikel zur Arbeitsgestaltung.
Auch die IG-Metall-Mappe 'Gute Arbeit' steht hierzu im Zusammenhang:
2023:
baua: Aktuell 1/23
Amtliche Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Ausgabe mit dem Schwerpunkt Arbeitszeitberichterstattung
2022:
Arbeitszeitverkürzung: Weniger arbeiten – gleiches Geld? - Ein Video der Rosa Luxemburg Stiftung
Kurzbericht zum iga.Barometer:
Im Rahmen des iga.Barometers befragt iga seit 2004 regelmäßig etwa 2000 Erwerbstätige in Deutschland zu ihrer Arbeitssituation. Die Befragungswelle fand im April und Mai 2022 mit einem standardisierten Online-Fragebogen statt.
Zwei Artikel aus der Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft von Alexandra Scheele und Margareta Steinrücke "Was heißt sozialistische Politik und Wirtschaft?" mit Arbeitszeitverkürzung als aktuellen Kristallisationspunkt.
2021:
Inside - Das Bildungsmagazin (IG-Metall): Johanna Wenckebach - Wissenschaftliche Direktorin des Hugo Sinzheimer Instituts für Arbeits- und Sozialrecht - erklärt, warum die Vier-Tage-Woche kein Zaubermittel ist, jedoch ein Mittel, das die Beschäftigten fordern müssen, um selbst die rasanten Transformationsprozesse in der Arbeitswelt für sich zu nutzen.
2017:
IG-Metall Beschäftigtenbefragung: u.a. zum Thema Arbeitszeiten
https://www.igmetall.de/befragung-2017-arbeitszeit-25366.htm
2016: